Singen, Beten, Nachdenken und Schwitzen in Taizé

Am Donnerstag, den 2. Juli 2015, machten wir uns um 8 Uhr morgens gespannt auf den Weg nach Taizé. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des katholischen Lehrbrüdervereins Ettenheimmünster fuhren wir alle gemeinsam in einem klimatisierten Reisebus. Nach einer langen Fahrt bei hohen Temperaturen kamen wir nachmittags in Taizé an.

Als erstes suchten wir auf dem Zeltplatz einen Ort, an dem wir alle unsere Zelte aufbauen konnten. Dies war bei 40 Grad im Schatten jedoch kein Vergnügen, da man die Heringe schlecht in den trockenen Boden einschlagen konnte. Als auch unser Sonnensegel gespannt war, machten wir uns auf den Weg zur Anmeldung. Dort erklärte man uns den Tagesablauf und die Verhaltensregeln und teilte uns Aufgaben zu. Anschließend hatten wir bis zum Abendgebet Freizeit.

Unser Tagesablauf war an jedem der vier Tage ähnlich: Wir standen um spätestens 8 Uhr auf, gingen zum Morgengebet, frühstückten und um 10 Uhr trafen wir uns am „Point 5“, um unsere Tagesaufgabe - Müllsammeln -  zu erledigen. Wir waren über die vergleichsweise leichte Aufgabe sehr froh und freuten uns, dass wir nicht in der Nachmittagshitze arbeiten mussten. Nach dem Mittagsgebet und anschließendem Essen nahmen einige von uns am gemeinsamen Singen teil. Die geprobten Lieder wurden im Gottesdienst gesungen und sogar im Radio übertragen. Um 15 Uhr erarbeiteten wir alle einen Bibeltext in Kleingruppen. Einige Gruppen setzten sich aus Jugendlichen verschiedenster Herkunft zusammen und so knüpften wir Kontakte zu Schülern aus Frankreich, Schweden und den USA, die kurz darauf bei Tee und etwas Süßem vertieft wurden. Dann hatten wir Freizeit bis zum Abendessen und dem Abendgebet. Nach dem Gebet war auf dem Zeltplatz Bettruhe. Am Freitag- und auch Samstagabend fand in der Kirche ein sehr bewegender Gottesdienst statt und wir saßen noch bis spät vor unseren Zelten, bis wir von den Nachtwächtern schlafen geschickt wurden…

Am Sonntagmorgen standen wir - obwohl wir alle etwas länger hätten schlafen können - genau so früh auf wie sonst, denn keiner wollte sein Zelt bei hohen Temperaturen abbauen. Nach dem Frühstück gingen wir zum Sonntagsgottesdienst. Bei einer Abschiedsrunde sagte jeder noch einmal, was ihm besonders gefallen hatte. Der Bus brachte uns gegen Abend zurück nach Ettenheim, wo wir an der Busschleife bereits von unseren Familien erwartet wurden.

Insgesamt waren es schöne Tage in Taizé und ich glaube, es hat jedem gut gefallen, auch wenn wir uns alle wieder auf unser gewohntes Essen und klimatisierte Zimmer freuten.

 

Text: Yasin Russcher, R9c