Berufliche Gymnasien

Berufliche Gymnasien

Das berufliche Gymnasium bietet begabten Schülerinnen und Schülern nach dem Mittleren Bildungsabschluss den weiteren Durchstieg bis zur Hochschulreife. Etwa die Hälfte aller Hochschulzugangsberechtigungen wird zurzeit an beruflichen Schulen erworben. Konkret bilden die Profilfächer einen Schwerpunkt neben den allgemeinbildenden Hauptfächern (Deutsch, Englisch, Mathematik) und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern so bereits die Herausbildung eines persönlichen Bildungsprofils.

Eine Informationsbroschüre über unsere beruflichen Schularten (Sozial- und Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium – Profil Soziales (SGGS); Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium – Profil Wirtschaft (WGW) und Kaufmännisches Berufskolleg I) kann hier heruntergeladen werden.

Nähere Informationen zur Anmeldung an der Heimschule St. Landolin finden Sie hier.

Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium – Profil Wirtschaft (WGW)

Prägendes Element des Bildungsgangs ist insbesondere das sechsstündige Profilfach Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen (VBR). Es vermittelt eine breite und vertiefte ökonomische Allgemeinbildung, die im Sinne einer Wissenschaftspropädeutik zur Studierfähigkeit führt.

Profilierung für wirtschaftliche Berufe

Der Besuch des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums kann ein erster Schritt zu einer anspruchsvollen Tätigkeit und Führungsposition in Wirtschaft und Verwaltung sein. Die Schülerinnen und Schüler erhalten umfassende Einsichten in das komplexe System einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Dabei werden insbesondere die Fähigkeiten gefördert, theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen sowie vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen, zu ordnen und verständlich darstellen zu können. Dies qualifiziert Schülerinnen und Schüler zur aktiven, rationalen und kritisch reflektierenden Bewältigung von Lebenssituationen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Bereich.

Dies beinhaltet auch die Befähigung zur politischen Beteiligung sowie die Erziehung zu verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, vorurteilsfrei zu denken, wertorientiert zu handeln und wirtschaftliches Handeln, das immer auch eine ethische Dimension aufweist, zu verantworten.

Was man über das WGW wissen sollte

  1. Ziele und Inhalte des Faches VBR werden von Situationen und Problemen der Volkswirtschaft und der kaufmännischen Berufswelt abgeleitet. Stets sollen Erkenntnisse der Volks- und Betriebswirtschaftslehre im Rückgriff auf Gesetzestexte und Ergebnisse des Rechnungswesens problemorientiert angewandt werden.
  2. Betrachtungsgegenstand des Faches VBR ist die Soziale Marktwirtschaft. Schwerpunkte sind die Marktphänomene und die Steuerungsmöglichkeiten durch die Wirtschaftspolitik unter Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit.
  3. Wer Freude daran hat, dich gedanklich mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Theorien auseinanderzusetzen, diese gemeinsam im Austausch mit Mitschülern zu erörtern und anzuwenden, ist hier genau richtig.

Sozial- und Gesundheitswissenschaftliches Gymnasium – Profil Soziales (SGGS)

Prägendes Element des Bildungsgangs ist insbesondere das sechsstündige Profilfach Pädagogik und Psychologie (PäPsy). Es verbindet auf interdisziplinärer Ebene Natur- und Geisteswissenschaften und fördert durch kritisch reflektierende Betrachtung verschiedener Menschenbilder komplexes, wissenschaftspropädeutisches Denken.

Psychologie, Pädagogik und Soziologie stehen auf dem Bildungsplan

Was ist der Mensch? Was macht ihn aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Psychologie, die Lehre vom Seelenleben, oder genauer formuliert vom Verhalten und Erleben des Menschen. Diese inhaltliche Ebene, gekoppelt mit einer breiten Methodenvielfalt (z.B. Planen und Durchführen von Experimenten,  Analyse von Fallbeispielen, Reflexion von Alltagsbeobachtungen) regt zur intensiven Beschäftigung mit unterschiedlichsten Thematiken des Menschen an: Von der pränatalen Zeit, über Kindheit und Jugend bis hin zum Menschsein im höheren Erwachsenenalter. Als empirische Wissenschaft stützt sich die Psychologie neben der Verhaltensbeobachtung auf Experimente, deren Ergebnisse mit mathematischen Methoden analysiert werden.

Welche sozialen Verhaltensmuster kann man in Familien, sozialen Netzwerken oder anderen gesellschaftlichen Teilsystemen beobachten? Welche ungeschriebenen Gesetze und Normen gelten dort? Welche Rolle spielen die Massenmedien darin? All das sind Fragen, mit welchen sich die Soziologie beschäftigt. Sie untersucht das menschliche Handeln im Zusammenleben mit anderen. Im Gegensatz zur Psychologie ist ihr Fokus also nicht auf den Einzelnen gerichtet, sondern auf bestimmte Gruppen handelnder Menschen.

In der Fächerkombination mit Pädagogik, bzw. der Erziehungswissenschaft, wird es so ermöglicht, Fähigkeiten zu erwerben, die zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen, um Verhalten bei sich und anderen zu reflektieren und besser zu verstehen, gerade innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen. Die vielseitigen theoretischen Zugänge werden dabei mit praktischen Übungssequenzen (Rollenspielen, Projektphasen, Partnerübungen, Lernzirkeln  etc.) kombiniert.

Was man über das SGGS wissen sollte

  1. Im Profilfach PäPsy wird umfangreiches, fachlich fundiertes Wissen mit wissenschaftlichen Methoden erlernt, in Vorbereitung auf Studium und Beruf. Pseudo-psychologisches Halbwissen und Vorurteile werden durchschaubar und abgebaut.
  2. PäPsy bietet Anknüpfungspunkte an die eigene Erfahrungswelt, um Inhalte besser zu verstehen, aber nicht um sich oder andere zu therapieren. Das eigene Seelenleben bleibt jederzeit geschützt.
  3. Wer Freude daran hat, sich gedanklich mit unterschiedlichen psychologischen, pädagogischen und soziologischen Theorien auseinanderzusetzen, diese gemeinsam im Austausch mit Mitschülern zu erörtern und anzuwenden, ist hier genau richtig.