122.000 Quadratmeter misst der Schulcampus der Heimschule St. Landolin. Dies bietet nicht nur Platz für den Schulalltag der Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Besonders engagieren sich die Schulgarten-AG und die Naturschutz-AG für die Gestaltung des Schulgeländes und aktiven Naturschutz, aber auch viele andere Mitglieder der Schulgemeinschaft sowie Sponsoren und Förderer tragen dazu bei. Ein Überblick.
Gleich am Zugang zum Schulgelände liegt ein Teich, der nicht nur schön anzusehen ist, sondern neben Fröschen und Molchen auch Libellen und Wasserkäfer beheimatet. Biologielehrer Dominique Stolz berichtet, dass man hier in der Abenddämmerung besondere Momente erleben könne: „Kurz bevor sich die Sonne verabschiedet, kommen die Fledermäuse aus den Nistkästen und jagen dicht über der Wasseroberfläche nach Insekten.“ Apropos Nistkästen: Diese werden – für Fledermäuse und Vögel – von der Naturschutz-AG unter der Leitung von Dominique Stolz gepflegt.
Ein tolles neues Element auf dem Biotop Heimschul-Campus ist ein großes Insektenhotel. Dank der Initiative des Hausmeisters Walter Bing wurde in den vergangenen Monaten ein großzügiger Rückzugsraum für die kleinen Nützlinge geschaffen. Insbesondere Simon Gänshirt (Schüler der J1) unterstützte beim Aufbau – ermöglicht wurde das Projekt durch Materialspenden der Zimmerei Nowak, der Firma Singler, „Birgits feiner Küche“ und dem Baumarkt C.F.Dietrich.
Aufgestellt ist das Insektenhotel auf einer der Wiesen, auf denen seit Jahren Kamerunschafe weiden, die inzwischen fast Maskottchen der Heimschule geworden sind. Die Tiere sind nicht nur bei Schülerinnen und Schüler beliebt, sondern auch Teil einer möglichst natürlichen Wiesenbewirtschaftung. Gemäht wird nur ein- bis zweimal im Jahr und dann sehr aufwendig mit dem Balkenmäher. Dies bietet gute Bedingungen für artenreiche Wiesen; vor allem einige seltene Orchideen kann man hier finden, so Dominique Stolz. Der Leiter der Naturschutz-AG erklärt auch, dass auf den Wiesen bewusst Steinhaufen angelegt wurde, die kleinen Reptilien wie der Zauneidechse oder der Blendschleiche ideale Lebensbedingungen bieten.
Ein besonderer Ort ist der mehrfach bei der landesweiten Schulgarteninitiative ausgezeichnete Schulgarten. Dieser wird ebenfalls von einer AG betreut, die von Sabine Matt-Schrempp und Marion Bäumle geleitet wird. Während der Schulschließungen der vergangenen beiden Jahre war diese AG für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Bezug zur Schule. Zuhause wurde angesät und es wurden Setzlinge gezogen – im Schulgarten wurde dann gepflanzt und weiter gepflegt, sodass auch in den vergangenen beiden Jahren Auberginen, Tomaten, Kürbisse, Erdbeeren, Salate, Kräuter und Samen geerntet werden könnten. Und Äpfel! 2021 widmete sich die AG besonders den Apfelbäumen auf dem Schulgelände, worunter auch ältere und seltene Sorten sind. Im Frühjahr wurde unter der fachmännischen Anleitung von Lehrer Josef Walz der Baumschnitt vorgenommen. Im Spätjahr konnte dann geerntet werden. Die schönsten Äpfel wurden in der Schulgemeinschaft verschenkt. Die weniger schönen presste Lehrer Uli Förderer zu Apfelsaft.
Und nun zeichnet sich ab, dass 2022 ein lang gehegter Traum der Schulgarten-AG in Erfüllung geht: ein Gartenhaus. Das Fundament wurde bereits durch die Landschaftsbaufirma Glatz erstellt; der Bausatz ist bestellt und soll im Frühjahr von Schülern, Lehrern und Eltern gemeinsam aufgebaut werden. Eventuell erhält das Haus dann mit Unterstützung der Solar-AG auch noch eine kleine Solaranlage. Für das Gartenhaus hat der Gesamtelternbeirat finanzielle Unterstützung zugesagt. So wird an diesem Projekt – wie bei der gesamten Pflege des Heimschulgeländes – deutlich: Naturschutz ist nicht nur sinnvoll, sondern sieht auch gut aus. Er gelingt am besten gemeinsam und macht so auch große Freude.
Text: Jakob Katzmann mit der Unterstützung von Marion Bäumle, Sabine Matt-Schrempp und Dominique Stolz
Bilder: Birgit Walz, Walter Bing und Dominique Stolz
